Schirwindter Weg, Blick von der Brücke, in der Ferne ist die katholische Kirche in Kudirkos Naumiestis aus dem 18. Jahrhundert zu sehen. Foto von 2011, © Günther Kraemer

Mehrfacher Untergang – das Ende der ostpreußischen Stadt Schirwindt

19.6.2019 – 18.30 Uhr

Themenabend

Eintritt: 5 €

Schirwindt, die kleinste und östlichste Stadt Ostpreußens ging zweimal unter: Zum Beginn des Ersten Weltkriegs flüchteten die Einwohner vor russischen Truppen. Nur zwei Jahrzehnte nach dem Wiederaufbau der gänzlich zerstörten Stadt begaben sich die Einwohner von Schirwindt 1944 erneut auf die Flucht. An der Stelle ihrer Häuser entstand nach Kriegsende das sowjetische Militärübungsübungsgelände Kutuzowsk. Heute existiert Schirwindt nur noch in der Erinnerung der Vertriebenen und in einer Schirwindter Stube in der litauischen Stadt Naumiestis, die am anderen Ufer der Scheschuppe liegt.

Wir nähern uns der Geschichte von Schirwindt aus drei Perspektiven: Der heute in Nordrhein-Westphalen lebende Peter Gnaudschun erzählt von seiner Kindheit in Schirwindt und der Flucht im Sommer 1944. Der in Wilna praktizierende Architekt Darius Spranaitis erzählt, wie seine Eltern Antnas und Irena in den 1990er Jahren begannen, in der Schirwindter Stube alles zu sammeln, was an die untergangene Stadt im Kaliningrader Gebiet erinnert. Und der in Warschau forschende Historiker Felix Ackermann erinnert daran, dass Einwohner von Schirwindt gemeinsam mit Einwohnern von Naumiestis im Herbst 1941 die litauischen Juden vis-à-vis von Schirwindt ermordeten.

Der Themenabend ist eine gemeinsame Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa und des Kulturreferats für Ostpreußen und das Baltikum am Ostpreußischen Landesmuseum.

Kartenreservierung: Tel. 04131-759950 oder