Abgesagt: Vortrag von Prof. Dr. Hans-Jürgen Bömelburg (Gießen)
Der Vortrag musste leider krankheitsbedingt abgesagt werden.
Eintritt 5,00 €
Die Teilungen Polen-Litauens 1772 – 1793 und 1795, die die polnischen und litauischen Staatlichkeiten für mehr als 120 Jahre von der europäischen Landkarte tilgten und stattdessen eine Dominanz Preußens und Russlands festschrieben, jähren sich 2022 zum 250. Mal. Welche Folgen besaß die Erste Teilung 1772 für die preußische und ostpreußische Geschichte, welche neuen Institutionen und Eliten bestimmten die Geschichte der Region? Wie sah das neu entstandene preußisch-polnisch-litauische Verhältnis aus? Inwieweit schufen Begriffe wie „Polnische Wirtschaft“, die im Gefolge der Teilungen entstanden, langfristig lastende Stereotype? In welchem Maße können wir von preußischer Geopolitik, ja von preußischem Kolonialismus in Ostmitteleuropa sprechen? Kann man die Teilungen in eine lange Geschichte einer preußisch(deutsch)-polnischen Verfeindung einordnen, die erst 1945/47 mit der Auflösung Preußens und Ostpreußens endete? Der Vortrag diskutiert aus Anlass des 250. Jahrestages diese und andere Fragen.
Hans-Jürgen Bömelburg ist seit 2007 Professor für Ostmitteleuropäische Geschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Zuvor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Nordost-Institut Lüneburg und am Deutschen Historischen Institut Warschau, dessen stellvertretender Direktor er von 1999 bis 2002 war. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Geschichte der Frühen Neuzeit Ostmitteleuropas, die deutsch-polnischen Beziehungen wie auch Regional- und Stadtgeschichte im östlichen Europa. Darüber hinaus setzt er sich auch mit zeithistorischen Fragestellungen Ostmitteleuropas auseinander.
Anmeldung erforderlich unter Tel. 04131-759950 oder