Carl Engel bei Ausgrabungen in Linkuhnen, Kr. Niederung im August 1931 (© Seminar für Ur- und Frühgeschichte, Georg-August-Universität Göttingen)

ABGESAGT - Unter dem Sand des Samlands: Archäologische Forschung in Ostpreußen

1.12.2021 – 18:30 Uhr

Mit Dr. Christoph Jahn
2G-Regel

Aufgrund der aktuellen Pandemieentwicklung muss diese Veranstaltung abgesagt werden.

Eintritt 4,00 €

Ostpreußen gehört zu den fundreichsten archäologischen Landschaften Mitteleuropas. Die Aktivitäten der Altertumsgesellschaft Prussia haben seit der Mitte des 19. Jahrhunderts eine archäologische Sammlung mit Fundstücken aus allen Epochen der ostpreußischen Vor- und Frühgeschichte entstehen lassen, die zu den bedeutendsten Kollektionen des Ostseeraums zählte. Diese Objekte zeugen von den vielfältigen Kontakten, die zwischen Ostpreußen und weiten Teilen Europas seit vorgeschichtlichen Zeiten herrschten. Besonders die reich ausgestatteten Gräberfelder der Römischen Kaiserzeit, der Völkerwanderungszeit und der Wikingerzeit wurden im 19. und frühen 20. Jahrhundert in umfangreichen Ausgrabungen untersucht. Zum Ende des zweiten Weltkrieges wurden die Funde der Königsberger Prussia-Sammlung nach Westen evakuiert und galten seither als verschollen. Erst ab 1990 tauchten die Bestände in Berlin, Kaliningrad und Olsztyn wieder auf und werden seither von Archäologen aus Deutschland, Polen, Russland und Litauen rekonstruiert, erfasst und erstmals systematisch vorgelegt. Diese Funde bleiben für die aktuelle archäologische Wissenschaft in dieser Region von herausragender Bedeutung und sind Gegenstand neuer Forschungsprojekte.

Dr. Christoph Jahn hat Prähistorische Archäologie, Vorderasiatische Altertumskunde und Geologie in Hamburg, Kiel und Berlin studiert. Nach Stationen am Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) arbeitete er von 2011–2018 am Museum für Vor- und Frühgeschichte in Berlin an der systematischen Erfassung der archäologischen Funde aus der Königsberger Prussia-Sammlung, die sich in Berlin erhalten haben. Seit 2019 arbeitet er am Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie in Schleswig an der Rekonstruktion der archäologischen Ausgrabungen des wikingerzeitlichen Gräberfeldes von Wiskiauten im nördlichen Samland. Dieser Fundort zeigt in besonderer Weise die engen Kontakte zwischen Skandinavien und der südlichen Ostseeküste während der Wikingerzeit.

Bitte beachten Sie: Aufgrund der Pandemie und der begrenzten Personenzahl ist eine vorherige Anmeldung unter Tel. 04131-759950 oder erforderlich.