Sonderausstellung
Artur Degner, Landschaft im Samland, Öl/Leinwand, 1924

Die Königsberger Kunstakademie (1845-1945). Künstler aus zwei Jahrhunderten

18.11.2023 – 25.2.2024

Die Natur und Landschaft der östlichsten Provinz Preußens hatte einen prägenden Einfluss auf die Kunst und die Künstler dieser Region, etwa für die Maler der berühmten Künstlerkolonie Nidden.

Das künstlerische Zentrum Ostpreußens war allerdings die mit der Genehmigung des preußischen Königs 1845 gegründete Königsberger Kunstakademie. Sie bildete 100 Jahre lang zahlreiche Maler, Bildhauer und Grafiker aus. Bekannte Künstler wie Lovis Corinth, Carl Steffeck, Ludwig Dettmann, Arthur Degner und Ernst Mollenhauer lassen sich mit dieser Hochschule verbinden. Vor allem die Landschaft und die Küste Ostpreußens war für die dortigen Lehrer und Schülerinnen und Schüler eine immerwährende Inspirationsquelle. Unter der Leitung des Gründungsdirektors Ludwig Rosenfelder war die Zeit bis zur Jahrhundertwende von den Berliner Künstlern der Romantik und des Klassizismus, darunter Maximilian Schmidt und Carl Steffeck, geprägt. Später folgten über den Im- und Expressionismus von Ludwig Dettmann und Arthur Degner die Kunst der Neuen Sachlichkeit, etwa mit Alfred Partikel.

Mit der Zerstörung Königsbergs und den Verheerungen der Provinz 1944/45 sind zahlreiche Kunstwerke vernichtet worden; bei einigen Kunstschaffenden war nahezu das gesamte Oeuvre betroffen. Viel zu wenige der Gemälde, Grafiken und Skulpturen haben Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung überstanden, einige Bildwerke wurde selbst im Kinderwagen transportiert. In der Kunstrezeption der Nachkriegszeit sind die meisten ostpreußischen Künstlerinnen und Künstler daher unverdient unterrepräsentiert. Immerhin trugen viele ehemalige Angehörige der Akademie in der Nachkriegszeit die Königsberger Kunsttraditionen in die neuen Kunstszenen der beiden deutschen Staaten weiter.

Die Sonderausstellung stellt die Direktoren und Lehrer dieser untergegangenen Hochschule anhand ihrer beeindruckenden und einzigartigen Bildwerke vor. Gezeigt werden vor allem Werke aus dem eigenen Sammlungsbestand mit Ergänzungen aus Privatsammlungen. Dabei gibt es viel Unbekanntes zu sehen und die Schönheit der in großen Teilen verloren Kunst Ostpreußens zu entdecken. Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Begleitprogramm ergänzt.